Dienstag, 19. Februar 2013

Was lange währt wird endlich gut (TEST)

Heute habe ich im Rahmen des Swiss Workshops am internationalen Kongresses ICT4Sustainability2013 über das Thema nachhaltige Beschaffung referiert. Der Anlass wurde organisiert und unterstützt von BAKOM (Bundesamt für Kommunikation) und ARE (Bundesamt für Raumentwicklung). Dabei konnte ich Swico-Know-how aus verschiedenen Aktivitäten einfliessen lassen, so insbesondere aus dem Bereich Energieeffizienz (Energystar) und aus dem Recycling.
Ich versuchte das Ganze einfach, aber klar zu halten, was nach mir aufgrund des Feedbacks vermutlich gelungen ist. Meine Argumentationskette:
  1. Grundlage ist eine saubere betriebswirtschaftliche Analyse der Kosten eines Beschaffungsprojektes, bei der alle Kostenfaktoren aus den Phasen Beschaffung, Transaktion, Nutzung und Ausserdienststellung ermittelt und mit den Beschaffungsalternativen (inkl. Null-Lösung) verglichen werden. Stichwort: Life-Cycle-Costing.
  2. Danach sind die weiteren Nachhaltigkeitsdimensionen (sozial und ökologisch) einzubeziehen. Es wird nur in Ausnahmefällen möglich sein, diese (komplexen) Berechnungen selbst durchzuführen. Hingegen kann ein Unternehmen definieren, welche Werte ihm wichtig sind, und dann darauf basierend entsprechende Labels und Standards intern für verbindlich erklären.
  3. Um noch weiter zu kommen, muss der Interssengegensatz zwischen Verkäufer und Käufer aufgelöst werden. Statt Maschinen und Geräte zu kaufen, erwirbt man Dienstleistungen und Nutzungsrechte (Z.B.: Statt eine Waschmaschine zu kaufen, nutze ich einen Wäschedienst). Im Bereich Grossfotokopierer sind solche Konzepte schon sehr etabliert, und das System Mobility ist sehr bekannt. Aber es bestehen auch wichtige Hürden, welche die stärkere Etablierung einer "Leasing Society" erschweren.

Links zum Thema

Test

Dieses Wochenende habe ich als Vorstand des Wahlbüros Zürich 9 im Schulhaus Kappeli in Zürich-Altstetten verbracht. Was ist mir da aufgefallen?

  • Smartvote-Listen: Aufgefallen sind mir Listen, die mit unterschiedlich gemischten Kandidaten ähnlicher Parteiausrichtung bestückt waren. Ich konnte mir zuerst keinen Reim darauf machen, bis mir jemand erklärte, er habe auch so gewählt und einfach die Reihenfolge der Nähe der Kandidaten zum eigenen Profil bei Smartvote (bzw. Vimentis) auf den Wahlzettel übertragen.
  • TV-Listen: Mögen die Smartvote-Listen für die Auswertung mühsam sein, so machen sie immerhin für den Wähler Sinn. Im Gegensatz dazu stehen die TV-Listen, bei denen auf einer leeren Liste diejenigen Kandidaten kumuliert aufgeführt sind, die am häufigsten in den Medien (sprich Tele-Züri) zu sehen sind. Der Klassiker: Blocher, Jositsch, Mörgeli, Scherr - in dieser Reihenfolge!
  • Eile mit Weile: Nachdem wir in unserem Wahlkreis mit immerhin gegen 50'000 Einwohnern die Auswertung der Nationalratswahlen kurz nach 15.00 Uhr abgeschlossen hatten, zitterte Fulvio Pelli im Fernsehen auch fünf Stunden später noch um seinen Sitz, weil offenbar Locarno (mit deutlich weniger Einwohnern) und andere Tessiner Gemeinden noch immer nicht in der Lage waren, die dortigen Stimmen fertig auszuzählen. 
  • Countdown: Am Abend dann bemüht sich das Schweizer Fernsehen um etwas Wahl-Glamour. Der Countdown zur Hochrechnung wird von Urs Gredig während sieben quälend langen Minuten zelebriert. Als er sich gefühlte dreissig Mal wiederholt hat, muss er noch ein klassisches Zitat vorlesen, bis es endlich 19.00 Uhr ist. Im Übrigen ist auch die Spannung mit einem Wahlabend in Deutschland nicht zu vergleichen, da bei uns aus den meisten Kantonen schon viele Resultate bekannt sind.

Wenn ich dann morgen ins Büro gehe, muss ich mir die Frage beantworten, was diese Wahlen für die Energiepolitik der Schweiz bedeuten. Wohl nichts Gutes, fürchte ich. Denn es haben primär Parteien gewonnen, denen eine sichere und kostengünstige Versorgung unseres Landes mit Energie nicht wirklich am Herzen liegt. Aber ich lasse mich ja gern eines Besseren belehren...